Ist die ÖDP Hessen jetzt für "Pro Familia"?
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09.02.2015 00:10 RE: Ist die ÖDP Hessen jetzt für "Pro Familia"?
Beitrag: #11
Abtreibung hat - wie schon geschrieben - nicht so sehr mit Frauenrechten sondern vor allem mit Menschenrechten zu tun. Und als Mensch, der noch dazu - welch Überraschung! - selbst schonmal Embryo bzw. Fötus gewesen ist, fühle ich mich sehr wohl dazu berufen, öffentlich zur Gültigkeit von Menschenrechten Stellung zu nehmen.
Und natürlich ist der Zeitpunkt der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle eine Setzung: nämlich die frühestmögliche. Und damit auch die einzige, die dem Prinzip der Menschenwürde gerecht werden kann. Und eine Position sollte man an den Argumenten messen, die für sie sprechen, nicht daran, wer sie vertritt. |
n. oben |
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09.02.2015 00:27 RE: Ist die ÖDP Hessen jetzt für "Pro Familia"?
Beitrag: #12
Ach so. Vorher hieß es noch
Zitat:Philosophisch spricht schon das Prinzip der Menschenwürde selbst gegen Abtreibung, da man Würde immer nur an- und nicht zuerkennen kann. Genau letzteres geschieht aber, wenn man einen - zumal äußerst anfechtbare - Zeitpunkt setzt, ab dem erst die Würde für den Menschen gilt.https://www.oedp-forum.de/bb/showthread....96#pid2396 Da kehre ich dann doch lieber zu meinem vorherigen Diskussionsstil zurück, auch wenn der gute Thilo dann nix mehr versteht. Ja, ja, ich hab schon verstanden, dass Abtreibung oder Kinderkriegen nix mit Frauen zu tun hat. Ich bin übrigens auch schon mal eine Eizelle gewesen. Und eine Samenzelle. Um die Biologie kommen wir ja hier nicht herum... |
n. oben |
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09.02.2015 07:48 RE: Ist die ÖDP Hessen jetzt für "Pro Familia"?
Beitrag: #13
Moment mal, ich finde schon, dass Thilo Behrens einen Punkt hat. Ich erinnere mich, dass vor vielen Jahren, als Abtreibung eine große Diskussion war, in Zusammenhang mit neuer Gesetzgebung, in Holland ein populärer Spruch unter Frauen kursierte. Und zwar öffentlich, auf Demos: "baas in eigen buik" (Chef überm eigenen Bauch). Ich fand das immer anmaßend. Man ist nicht "Chef" über das neue Leben, das im eigenen Bauch entsteht!
Gleichwohl habe ich die Neigung, die Kriterien zum Menschenleben nicht so eng mit dem sehr frühen Stadium in der Schwangerschaft zu sehen. In diesem Zusammenhang sehe ich es nicht als problematisch, wenn Vergewaltigungsopfer unbedingt kein Kind haben wollen, und die Schwangerschaft kurz nach dem Geschehen abbrechen. |
n. oben |
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09.02.2015 12:56 RE: Ist die ÖDP Hessen jetzt für "Pro Familia"?
Beitrag: #14
Zitat:Und natürlich ist der Zeitpunkt der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle eine Setzung: nämlich die frühestmögliche. Und damit auch die einzige, die dem Prinzip der Menschenwürde gerecht werden kann. Es gibt sehr unterschiedliche Ansätze, wann das menschliche Leben beginnt. Von daher kann ich mich einer vereinfachenden und absolut setzenden Argumentation schwer anschließen. Interessantes dazu aus dem Archiv des deutschlandradio Ich mag diese Frage nach dem Lebensbeginn deswegen nicht dogmatisch und radikal beantworten und sie deshalb auch nicht zu einer Gesinnungsfrage machen. Aus diesem Grunde stehe ich den sogenannten "Lebensschützern" durchweg skeptisch gegenüber. und off topic ... ab wann dürfen wir Felix "Loretta" nennen )) |
n. oben |
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09.02.2015 20:18 RE: Ist die ÖDP Hessen jetzt für "Pro Familia"?
Beitrag: #15
Die Abtreibungsdiskussion hatten wir hier schon an anderer Stelle. Daher muss ich da nichts mehr zu schreiben. Dass es in einer Partei zu dieser Frage verschiedene Positionen gibt, ist unvermeidlich. Die Programm gewordene Haltung der ÖDP ist aber deutlich mehr dem ungeborenen Leben zugewandt als die der Grünen. Dennoch ist sie notwendigerweise ein Kompromiss, einer, mit dem ich leben kann. Dennoch wünsche ich mir eine offenisver Vertretung dieser Position (vgl auch die Diskussion um die neuen Werteaufsteller hier an anderer Stelle). Die Situation in Hessen mit knapp 80 Mitgliedern, wenn ich mich richtig erinnere, ist natürlich keine stabile. Da kann sich schnell vieles ändern. In grundlegenden Fragen sollte man aber schon die offizielle Parteilinie vertreten oder aber vielleicht mal nichts sagen, zumindest in der Funktion eines Parteirepräsentanten. Die Privatmeinung ist etwas anderes. Und natürlich kann man auch für diese werben. Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass auf den ersten Blick unversöhnlich gegenüberstehende Meinungen sich durchaus annähern können, wenn man sie sachlich erläutert. Manchmal stellt man dann fest, dass das Gegenüber gar nicht so weit von einem entfernt ist, dass das Gegenüber zumindest kein zu verachtender Feind ist.
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n. oben |
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10.02.2015 01:09 RE: Ist die ÖDP Hessen jetzt für "Pro Familia"?
Beitrag: #16
Ich meine auch, dass das Programm für die meisten vertretbar sein sollte. Es benennt Abtreibung klar als moralisches Übel, lehnt aber ein strenges Verbot (heißt mit strafrechtlichen Sanktionen) aus der Einsicht heraus ab, dass ein Abtreibungsverbot noch lange nicht zu sinkenden Zahlen führen muss, in Polen ist nach der Verschärfung des Abtreibungsrechts Anfang der 90er die Zahl der Abtreibungen sogar gestiegen. Wenn ein Verbot also dem Kind nichts bringt und der Frau nur schadet, ist es nur konsequent, innerhalb des bestehenden Beratungssystems nach Verbesserungen zu suchen, um Frau und Kindern besser helfen zu können. Manche Abtreibungsgegner mögen das kritisieren, weil Abtreibung nicht verboten ist, manche Befürworter, weil Abtreibung immer noch als Übel dargestellt wird. Aber wenn man wirklich mal darauf schaut, was man mit dem Programm verbessern könnte, dann sollte es logisch für keine Seite einen Grund geben, das Programm in diesem Punkt abzulehnen (wobei Menschen sich ja durchaus der Logik verweigern können).
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